Partizipation, Kinderschutz und Beschwerdemanagement sind die drei großen Bausteine, die in jedes Schutzkonzept in Kindertageseinrichtungen gehören. Sie gehören hier rein...genau. Das bedeutet aber nicht, dass sie schriftlich verankert sein müssen. Das bedeutet, sie müssen von jedem Mitarbeiter gelebt werden.
Hier nun ein kleines Beispiel, was Partizipation bedeutet und wie dieses im Alltag integriert werden kann...
Das
Recht auf Partizipation ist ein Recht des Kindes, welches im Art. 12 der UN –
Kinderrechtskonvention verankert ist. Hierzu gehören das Recht auf Mitsprache
und Beteiligung und das freie Äußern der eigenen Meinung. Die Meinung des
Kindes muss angemessen und entsprechend des Alters und der Reife des Kindes
berücksichtigt werden.
Partizipation
heißt, Entscheidungen, die das eigene Leben und das Leben in der Gemeinschaft
betreffen, zu teilen und gemeinsam Lösungen für Probleme zu finden. Das Leben
in der Kindertagesstätte ist grundsätzlich von Gleichberechtigung und
gemeinsamer Verantwortung geprägt. Beteiligung bedeutet das Hineinwachsen in
demokratische Werte.
Unsere
pädagogischen Fachkräfte sehen die Kinder für partizipative Prozesse als
Experten in eigener Sache an. Sie lassen sich auf die Themen, die die Kinder
gerade beschäftigen ein und gehen mit ihnen ergebnisoffene Wege. Wir trauen den
Kindern zu, gemeinsam Regeln und Strukturen zu entwickeln und über deren
Umsetzung zu entscheiden. Des Weiteren sind wir der Meinung, dass Kinder in der
Lage sind, Entscheidungen, die ihr Leben im Jetzt und Hier betreffen, selbst zu
fällen. Bildung durch Selbstbildung: Die Kinder bilden und entwickeln sich in
unseren Einrichtungen selbst, indem sie sich aus eigenem Antrieb ihrer Umgebung
und anderen Menschen zuwenden. Um die Interessen und Lebensbezüge der Kinder im
Kitaalltag einbetten zu können, beteiligen wir sie und lassen sie zu Gestaltern
ihrer eigenen Bildungsziele und -prozesse werden. Partizipation findet im
alltäglichen Umgang statt. Unsere pädagogischen Fachkräfte lassen sich auf die
Anliegen und Bedürfnisse der Kinder ein und wollen gemeinsam mit ihnen Lösungen
finden. Dabei werden die Kinder als gleichwertige Partner betrachtet. Alle
Kinder werden von unseren Mitarbeitern ernst genommen. Sie unterstützen und
begleiten die Kinder und sind offen für das, was passiert. Die
Beteiligungsstrukturen in der Kita machen die Rechte der Kinder sichtbar. Diese
Rechte sichern wir den Kindern verbindlich zu.
Partizipation
verschafft den Interessen von Kindern Geltung und unterstützt sie in ihrer
Selbstbestimmung. Miteinander ausgehandelte Regeln bilden den Rahmen, in dem
sich die Kinder selbständig bewegen und ihren Kita-Alltag aktiv mitbestimmen.
So
erlebt sich jedes Kind als wichtiger Teil einer Gemeinschaft und erkennt,
welchen Einfluss es selbst auf die Gestaltung seiner Umgebung nehmen kann.
Partizipation
findet in unseren Einrichtungen in verschiedenen Bereichen statt:
-
im
Rahmen der Kinderkonferenzen
-
bei
der Gestaltung von Projekten und Angeboten
-
bei
der Gestaltung der Werkstätten (innen und außen)
-
beim
Aushandeln von Regeln
-
bei
der Planung von Ausflügen
-
bei
der Gestaltung von Geburtstagen
-
bei
der Gestaltung des Tagesablaufs
-
bei
der Anschaffung von Materialien
-
bei
der Alltagsgestaltung
-
bei
der Wahl von Kinderausschüssen, bei denen Kinder, für die das anstehende Thema
bedeutsam ist, die Entscheidungen zu diesem Themenkomplex treffen (z.B.
Sommerfest)