Lange saß ich vor der
Ausarbeitung des Artikels und immer wieder sind meine Gedanken durch die
vergangenen Jahrhunderte gewandert. Ich wollte in diesem Artikel die Geschichte
der Pädagogik beschreiben. Welche Wege wir gegangen sind, die zu unseren
heutigen Erkenntnissen führten, bis ich mich fragen musste: „Welche unserer
heutigen Erkenntnisse sind denn nun neu?“ Der Begriff „Offene Arbeit“, ja der
mag neu sein. Aber: „Das Bild vom Kind“ und unsere“ Rolle als Pädagogen“ soll
neu sein?
Ich bin bei der Ausarbeitung
zu der Erkenntnis gekommen, dass dem nicht so ist. Deshalb werde ich euch mit
auf eine kleine Reise durch die Zeit nehmen und euch an ausgewählten Beispielen
zeigen, welche Parallelen es, selbst zu Zeiten Aristoteles, bereits gab.
„Laut Aristoteles (*384 – 322 v. Chr.) war das oberste Ziel der
Allgemeinbildung der Selbsterhalt der freien Polis.“[1]
Unter Polis ist dabei die Stadt, der Staat, Staatsverband oder Gemeinde im
antiken Griechenland zu verstehen. Eine Stadt kann sich nur dann selbst
erhalten, wenn es die Menschen um ihrer selbst willen machen, was erlernt
werden muss. Aristoteles lehnte die Privaterziehung ab und machte deutlich, wie
wichtig allgemeingültige Gesetze über die Erziehung sind. Wer Demokratie leben
möchte, muss demokratisch erzogen werden. Und wir wissen: Erziehung beziehungsweise
Lernen beginnt von Geburt an.
Um 1890 herum begann ein
Aufbruch in der Pädagogik. Im Mittelpunkt der Erziehung sollten nicht mehr die
Gesellschaft oder Kirche stehen. Der Blick sollte auf die Bedürfnisse und Fähigkeiten
der Kinder gerichtet werden. Diese intensive Zeit wurde durch viele Pädagogen
geprägt. Dazu wurden auch viele Thesen aus der Vergangenheit weiter entwickelt.
So zum Beispiel die Thesen von Jean –
Jacques Rousseau (*1712 – 1778). „Jedem Menschen soll individuelle Bildung
oder auch Erziehung gewährt werden. Jeder Mensch soll zu einem selbstständigen
Menschen erzogen werden. Kinder sollen nicht verglichen werden, um sich selbst
zu finden.“[2]
Thesen, die uns auch in der offenen Arbeit nicht unbekannt sind.
Johann
Heinrich Pestalozzi (*1746 – 1827) spricht sich ganz klar für
eine Bildung aller Menschen durch die Natur aus.
Er sagt, dass der
„…nichtnaturgemäße Einfluss auf den Menschen verbildend …“[3]
ist. Kinder müssen selbstständig tätig werden um zu begreifen, was sie gerade
lernen. Wichtig für Pestalozzi war auch der ganzheitliche Ansatz, mit Kopf,
Herz und Hand. Er sagte bereits, dass Bildung von Geburt an stattfindet und
plädierte für eine demokratische Erziehung.
Die Methodik Pestalozzis
prägte auch den Erfinder des Kindergartens Friedrich
Fröbel (*1782 – 1852). Im Mittelpunkt der Fröbel-Pädagogik steht die
Eigentätigkeit, mit der sich das Kind im Spiel Wissen über die Welt und über
sich selbst aneignet. Das Kind ist ein aktives, forschendes Wesen und kann als
Akteur bezeichnet werden. Diese Aussagen Fröbels decken sich mit unserem
heutigen „Bild vom Kind“. Das Kind ist ein aktiver Konstrukteur seiner
Entwicklung und eignet sich durch Ausprobieren sein Wissen selbst an. Es
erinnert uns auch an die Rolle der Erzieherin in der offenen Arbeit, in der es
heißt, Erzieher sind keine Akteure mehr, da diese Rolle von den Kindern
übernommen wird.
Ellen
Key
(*1849 – 1926) war eine große Reformpädagogin, die sich vor allem für die
Rechte des Kindes einsetzte. Auch setzte sie sich für ein besseres Verständnis
des Kindes ein und wollte, wie Rousseau auch, dass sich Kinder auf natürliche
Weise entfalten. Die Kunst der Erziehung bedeutete für Ellen Key, dass wir den
Kindern das Baumaterial, das sie für ihre eigene Entwicklung benötigen, zur
Verfügung stellen, sie aber dann selbst bauen lassen. Selbsterziehung,
Selbsterhaltung und Selbstbildung sind die Schlüsselpunkte ihrer pädagogischen
Richtung.[4]
Die anthroposophische Weltanschauung
Rudolf Steiners (*1861 – 1925) zeigt
eine spirituelle Denkweise, deren Ziel es ist, den Menschen in seiner Beziehung
zum Übersinnlichen zu betrachten. Ganz ehrlich gesagt, habe ich das mit der
Anthroposophie nicht so ganz verinnerlicht, aber ich habe herausgefunden, dass
neben den festen Rhythmen im Tages- und Wochenablauf und dem Bezug zu den
Jahreszeiten vor allem das freie Spiel von zentraler Bedeutung ist. Im freien
Spiel offenbart sich am deutlichsten die Individualität und Persönlichkeit des
Kindes. Freies Spiel bedeutet, dass die Zeit der Kinder nicht verplant ist, was
auch ein wichtiger Schlüsselaspekt in der offenen Arbeit darstellt.
Maria
Montessori (*1870 – 1952) nahm viele Forderungen der heutigen
Bildungspläne vorweg. Sie plädierte dafür, dass Kinder selbstbestimmt durchs
Leben gehen, dass sie selbstständig lernen und dass es wichtiger ist, lernmethodische
Kompetenzen zu erwerben als reines auswendig lernen der Fakten. Sie stand für
das Modell von altersgemischten Gruppen und dass jedes Kind in seinem
individuellen Tempo lernen kann. Die „Annahme des inneren Bauplans“ des Kindes
steht für unsere heutigen Funktionsräume. Kinder suchen Funktionsräume aus,
wenn sie innerlich dazu bereit sind, sich mit den entsprechenden Themen
auseinander zu setzen. Hinzu kommt die Rolle der Erzieherin. Wie es heute
gelebt werden soll, war Maria Montessori bereits der Ansicht: „ErzieherInnen
begleiten das Kind auf seinem Weg zur Unabhängigkeit.“[5]
Eine weitere Parallele zur
heutigen offenen Arbeit wurde bereits von William
Heard Kilpatrick (*1871 – 1965) beschrieben. In unserer letzten internen
Evaluation ging es um die Bedeutsamkeit der Projektarbeit in der Kita. Viele
Kollegen denken: „Oh nein, schon wieder etwas Neues.“ Das stimmt so nicht, denn
die Projektmethode wurde bereits von Kilpatrick erprobt. Kilpatrick legt seinen
Schwerpunkt auf das Lernen durch selbstgestellte Aufgaben und das Lernen in
Bezug auf das Leben. Das alles soll im Rahmen von Projekten geschehen. Auch das
zeigt wieder, dass durch die Einführung der offenen Arbeit das Rad nicht neu
erfunden wurde.
All unsere heutigen
Erkenntnisse und Arbeitsweisen finden sich in der Geschichte der Pädagogik
wieder.
Ich werde jetzt die wichtigen
Kernpunkte aufführen, die in der heutigen Arbeit von elementarer Bedeutung
sind.
Die Kernprozesse im Rahmen der Qualitätssicherung sind neben der
Projektarbeit die Bedeutsamkeit und Gestaltung des Spiels, das Beobachten und
Dokumentieren, die Raumgestaltung und Materialauswahl, die Zusammenarbeit mit
Familien, Partizipation, Alltagssituationen und das Gestalten von Übergängen.
Partizipation:
Partizipation in
Kindertagesstätten heißt nichts geringeres, als die Beteiligung und
Mitbestimmung der Kinder im Kitaleben. Der Stolperstein an dieser Stelle liegt
oftmals bei uns Erziehern. Um die Partizipation zu leben und zu praktizieren,
muss sich unsere Grundeinstellung ändern. In wieweit wird die Meinung der
Kinder wahr- und ernst genommen? In wieweit können wir es zulassen und die
Kinder mitbestimmen lassen? Die Antworten darauf gibt es im Kapitel
„Qualitätssicherung“. An dieser Stelle möchte ich euch deutlich machen, dass
Partizipation kein neuer Gedanke ist. Wie ihr bereits lesen konntet, gab es das
erste Stichwort dazu von Aristoteles. Es war das Wort „Demokratie“. Auch für
Rousseau („Lernen nur, wenn der Wunsch da ist, es zu tun!“), Key („Rechte des
Kindes è Selbstbildung“), Montessori
(„Selbstbestimmungsrecht“), und Kilpatrick („individuelles Interesse steht im
Vordergrund“) stand Partizipation immer sehr weit oben. Janusz Korczak (*1878 –
1942) sagte, dass Kinder an Entscheidungsprozessen beteiligt werden sollen.
Adolphe Ferriere (*1879 – 1960) nahm seine Schüler in die Mitverantwortung und
Alexander Sutherland Neill (*1883 – 1973) gründete die demokratische Schule
Summerhill. Peter Petersen (*1884 – 1952) setzte die Partizipation durch den
eigenverantwortlich gestalteten Wochenplan, die freien Wahlgruppen und die
Kurswahl nach Interesse um. Die Dalton Pädagogik nach Helen Parkhurst (*1887 –
1973) setzte sich für die Selbstbestimmung, Selbstverantwortung und die
Wahlfreiheit der Kinder ein. Bei Celestin Freinet (*1896 – 1966) wird zum
ersten Mal von einem kindzentrierten Ansatz gesprochen. Er führte die Kinderkonferenzen
ein.
Hier könnt ihr sehen, wie
weit die „Partizipation“ bereits zurückreicht. Seit 300 v.Chr. zieht sich das
Thema Demokratie und Partizipation durch die Geschichte der Pädagogik.
„Das Spiel ist die elementare eigenaktive Ausdrucksform des Kindes, über
die sich Lebensbewältigung und Selbstbildung vollzieht. Der Zweck liegt nur im
Spiel selbst. Das Spiel im engeren Sinn ist die zentrale Betätigung eines
Kindes, mit der es Kontakt zu seiner Umwelt aufnimmt. Das Kind erhält durch die
Reaktionen der Spielpartner ein Wissen über eigene Fähigkeiten, Schwächen,
Gefühle und Wünsche. Auf diese Weise kann das Kind ein Bild von sich entwickeln
und daran weiterbauen. Das Spiel ist eine spontane Aktivität, ausgehend vom
Kind. […] Dem Spiel kommt in Kindertageseinrichtungen eine grundsätzliche
Bedeutung zu. Über das Spielen entwickeln sich Kinder, sammeln Erfahrungen,
verarbeiten Eindrücke und Erlebnisse und erwerben nebenher unbewusst eine Menge
an Wissen und sozialen Fähigkeiten.“[6]
Die
Bedeutsamkeit und Gestaltung des Spiels spielt vor allem in der
offenen Arbeit eine große Rolle. Die frei zur Verfügung stehende Zeit ist für
Kinder von elementarer Bedeutung. Das Kind entscheidet wann, mit wem, was und
wie lange es spielt! Aber auch die Bedeutsamkeit des Spiels gehört nicht erst
seit dem 21. Jahrhundert zu den pädagogischen Leitgedanken. Pestalozzis
Standing dazu war: „Kinder können ihre Kräfte nur dann entfalten, wenn sie
selbstständig tätig sind è nur tätige Kinder
begreifen, was sie lernen“. Friedrich Fröbel war der Begründer der
Spielpädagogik (freies Spiel), Rudolf Steiner pflegte das freie Spiel. Peter
Petersen sagte zu damaliger Zeit bereits, dass die Persönlichkeitsbildung des
Kindes auf dem Spiel basiert. Für Emmi Pikler (*1902 – 1984) gehörte das freie
Spiel zu den drei Säulen der Kleinkindpädagogik und sie war der Auffassung,
dass es bereits einem Säugling möglich ist, sich für eine Beschäftigung zu
entscheiden und tätig zu sein. Loris Malaguzzi (*1920 – 1994) oder besser bekannt
die Reggio Pädagogik zeichnet sich dadurch aus, dass Kinder Zeit und Freiheit
zum Spielen brauchen. Auch die Rolle der ErzieherIn ähnelte unserer heutigen,
in dem die ErzieherIn zu damaliger Zeit als Begleiterin der Kinder gesehen
wurde.
Hier wird deutlich, dass das
Spiel bereits seit dem 18. Jahrhundert immer wieder in den Vordergrund rückt!
Nun möchte ich ein paar
Worte zur Raumgestaltung bzw. Materialauswahl
sagen. Genauere Ausführungen wird es im Praxisteil geben. Kinder erfahren Räume
mit allen Sinnen. Aus diesem Grund sollen Räume ansprechend und gemeinsam mit
den Kindern eingerichtet werden. In den Räumen soll das Leben gelebt werden,
sie sollen Kindern zum Handeln und Experimentieren animieren, gleichzeitig
herausfordern, aber nicht überfordern! In der offenen Arbeit sind Räume niemals
„fertig“. Sie müssen veränderbar sein und den Bedürfnissen der dort lebenden und
spielenden Kinder anpassbar. Wenn wir uns nun anschauen, wann in der Geschichte
zum ersten Mal von Raumgestaltung die Rede war, stoßen wir auf Friedrich
Fröbel. Fröbel forderte Spielmaterialien, die die Kinder anregen und fördern.
Rudolf Steiner forderte seinerzeit, dass die materielle Umgebung nicht in
funktionale Abhängigkeit gedrängt wird. Das heißt, Spielmaterialien (und dazu
zähle ich auch die Räume) können umfunktioniert werden! Maria Montessori machte
deutlich, dass ein Zusammenhang zwischen der Raumgestaltung, den Bewegungsmöglichkeiten
und der geistigen Entwicklung des Kindes besteht. Räume müssen so gestaltet
sein, dass Kinder aus eigener Initiative und selbständig Lernen können. Der
Raum wird, ähnlich wie in der Reggio Pädagogik, zum Erzieher. Auch Peter
Petersen legt ein großes Augenmerk auf die Raumgestaltung. Die Räume sollen auf
die kindlichen Bedürfnisse angepasst werden und das gelingt nur, wenn Kinder
den Raum mitgestalten und einrichten. Im kindzentrierten Ansatz Freinets wird
die freie Persönlichkeitsentfaltung und kindliche Selbstverantwortlichkeit in
den Vordergrund gestellt. Damit dies gelingen kann, ist die Umgebung des Kindes
so zu gestalten, dass die Selbstentwicklung durch den Raum angeregt wird.
„Beziehung auf Augenhöhe von Anfang an“ forderte auch Emmi Pikler. Dazu
brauchen Kinder geeignete Materialien und Räume, die an ihre Bedürfnisse
angepasst werden. Die größte Rolle spielt der Raum in der Reggio Pädagogik,
denn bereits hier wird gesagt: „Der Raum als dritter Erzieher“, ähnlich wie in
der offenen Arbeit. Aber auch Gruppenräume können entsprechend strukturiert
sein, denn es ist wichtig, dass die Räume Herausforderungen bieten und die
Kinder gleichzeitig Geborgenheit erfahren und sich zurückziehen können.
Also, auch Raumgestaltung
und Materialauswahl war schon in sehr früher Zeit ein wichtiger Bestandteil der
Pädagogik!
Eltern sind die wichtigsten
Partner der Kita. Sie sind Experten ihrer Kinder und die Zusammenarbeit
zwischen uns Pädagogen und den Eltern ist von zentraler Bedeutung. Die ersten
Anfänge dieser Erkenntnis gab es bereits zu Fröbels Zeiten, denn hier sollten
die Bildungseinrichtungen mit den Eltern
Erziehungspartnerschaften eingehen. Von Eltern als Experten war das erste
Mal bei Peter Petersen und seiner Jena-Plan Pädagogik die Rede und Loris
Malaguzzi sprach davon, dass Bildung eine Gemeinschaftsaufgabe von Erziehern,
Eltern und Kinder sei. Die in den 90er Jahren von der Britischen Regierung ins
Leben gerufene Early Excellence Pädagogik schreibt eine intensive
Zusammenarbeit mit den Eltern vor. Dabei werden die Eltern als erste Erzieher
ihrer Kinder gesehen. Die Familie steht stets im Mittelpunkt der pädagogischen
Arbeit und die Angebote richten sich an die ganze Familie.
Ein weiteres heutiges
Evaluationskriterium ist das Einbeziehen
von Alltagssituationen im Kitaalltag. Auch dies ist keine neue Erkenntnis,
denn bereits im 19. Jahrhundert sprach sich John Dewey (*1859 – 1952) dafür
aus, dass Kinder aus dem Leben und ihren Erfahrungen lernen. Leben und Lernen
sollen miteinander vereinigt werden sagte Kilpatrick im Rahmen seiner
Projektarbeit und Freinet war der Meinung, dass das Alltagsleben der Kinder
Ausgangspunkt jeder Theorie, die zu einem entsprechenden Angebot führt, sei.
„Durch
Beobachtung und Dokumentation werden die kindlichen Entwicklungsprozesse und
Interessen individuell erfasst. Außerdem können pädagogische Fachkräfte so ihre
Arbeit in Kita und Kindergarten besser reflektieren und weiterentwickeln.
Das Beobachten und
Dokumentieren kindlicher Bildungsprozesse ist ein wichtiger Bestandteil der
Arbeit von pädagogischen Fachkräften, der auch in den Bildungsplänen der
Bundesländer verankert ist. Indem die Fachkräfte die Entwicklung des einzelnen
Kindes schriftlich festhalten, nehmen sie diese bewusster wahr und können ihre
Arbeit darauf abstimmen. Außerdem dienen die Dokumentationen dazu, den Bezugspersonen
des Kindes dessen Fortschritte transparent zu machen.“[7]
Besser hätte
ich die Bedeutsamkeit der Beobachtung und Dokumentation nicht erläutern können.
Ich war etwas überrascht, als ich feststellte, dass auch dieses Kriterium schon
seit Langem in der Geschichte der Pädagogik existiert. Zunächst machte Maria
Montessori darauf aufmerksam, da nur durch die Beobachtung sensible
Entwicklungsphasen der Kinder erkannt werden können. In der Jena–Plan Pädagogik
ist vom Arbeiten in Niveaugruppen die Rede. Kinder können sich nur in der für
sie richtigen Niveaugruppe aufhalten, wenn sie zuvor gut beobachtet und
wahrgenommen wurden. Für Emmi Pikler war klar, dass das Beobachten der Kinder
zu den Aufgaben der ErzieherInnen gehörte und in der Reggio Pädagogik ist die
Dokumentation (überwiegend von Projekten) ein zentrales Element der Pädagogik.
Projektarbeit in der Kita
ist bei uns gerade ein sehr großes Thema und soll im Kitaalltag zu einem festen
Bestandteil werden. Im Fokus steht dabei, dass Kinder Fragen entwickeln, nach
Lösungswegen suchen und Erkenntnisse gewinnen. Es geht um Themen der Kinder,
wobei anteilig Vorschläge von Eltern und Erziehern eingebunden werden können.
In der Projektarbeit erfahren Kinder das ganzheitliche Lernen. Vater der
Projektarbeit war William Heard Kilpatrick, denn er wendete sich vom
didaktischen Lernen ab und wollte, dass Kinder durch selbstgestellte,
selbstgewählte Themen beziehungsweise Aufgaben aus dem Leben lernen. Dabei
stellte er drei Bedingungen auf, damit von einem Projekt die Rede sein konnte.
Zunächst musste ein Plan existieren, dann muss bei den Kindern ein starkes
individuelles Interesse vorhanden sein und es müssen geeignete
Handlungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen.[8] Kurt Hahn (*1886 – 1974),
der Vater der Erlebnispädagogik, arbeitete in seinem Konzept einen
Projektanteil mit ein. Für ihn war das Projekt eine abgeschlossene Einheit mit
ganzheitlichem Charakter. Auch in der Reggio Pädagogik ist das Lernen in
Projekten und deren Dokumentation ein zentrales Element.
Dies war nur
ein kleiner Ausschnitt unserer Geschichte der Pädagogik. Es gab noch viele
weitere Pädagogen, die ich hier nicht erwähnt habe. Ich möchte deutlich machen,
dass unsere Schlüsselmerkmale der heutigen Qualitätssicherung nichts Neues
sind. Lediglich ein Kriterium gab es zu diesen frühen Zeiten noch nicht. Dabei
handelt es sich um den Aspekt: „Gestalten
von Übergängen“. Dies war auch nicht nötig, da es zu damaligen Zeiten das
heute klassische Bildungssystem noch nicht gab.
Aktualisierung des Artikels durch Zusammenarbeit mit Mandy Schmitz, Mai 2019
Aktualisierung des Artikels durch Zusammenarbeit mit Mandy Schmitz, Mai 2019
#PädagogikGeschichte
#PädagogischeAnsätze
#PädagogischeAnsätze
[2] http://www.heilkundigepsychotherapie.com/blog-von-Andreas-Kawallek/die-padagogik-des-jean-jacq.html vom 21.09.2016
[3]
http://www.heinrich-pestalozzi.de/grundgedanken/erziehung-bildung/ vom 21.09.2016
[4]
Vgl. http://www.kinderpolitik.de/kinderrechte/wegbereiter-innen/20-kinderrechte/wegbereiterinnen-und-wegbereiter/57-ellen-key vom 21.09.2016
[5] Vgl.
Kindergarten heute Spezial – Pädagogische Handlungskonzepte von Fröbel bis zum
Situationsansatz
[6] http://www.kindergarten-heute.de/artikel/fachbegriffe/fachbegriffe_detail.html?k_beitrag=3857572 vom 14.11.2016
[7] https://www.herder.de/kindergarten-paedagogik-shop/beobachtung-dokumentation/c-26/c-74/ vom 14.11.2016
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