Sonntag, 21. Mai 2017

Rolle und Aufgabe der pädagogischen Fachkraft


Rolle und Aufgabe der pädagogischen Fachkräfte:

In Bezug auf offenes Denken und Handeln:

„Das Leben anzuregen und es sich dann frei entwickeln zu lassen – hierin liegt die erste Aufgabe des Erziehers.“ Maria Montessori

Unsere pädagogischen Fachkräfte haben eine offene Haltung nach innen und nach außen. So wird jedes Kind in seiner Einzigartigkeit wahrgenommen und in seiner Aneignung der Welt ermutigt. Unsere Mitarbeiter begleiten den Bildungsprozess jedes Kindes offen und flexibel. Sie bieten Geborgenheit und Schutz, unterstützen und ermutigen die Kinder. Sie stehen mit den Eltern in ständigem Kontakt und regem Austausch.

In unseren Kindertagesstätten bestimmen die Kinder den Alltag. Sie hinterlassen auf ihrem Weg Spuren, die die pädagogischen Fachkräfte folgen. Dabei werden die Kinder beobachtet und ihr Handeln reflektiert. Die Mitarbeiter ziehen Schlüsse aus dem Spielverhalten der Kinder für weitere Angebote oder Projekte. Auf dem Weg der Kinder geben die Pädagogen Hilfestellungen und gehen bei Bedarf gemeinsam mit den Kindern auf Fehlersuche. Dabei bieten sie verschiedene Lösungswege, wobei die Kinder entscheiden, welchen sie ausprobieren wollen.

„Demokratie leben und lernen“. Es gibt verschiedene Formen über das Zusammenleben mit den Kindern in der Kita. Es ist wichtig, mit den Kindern gemeinsam darüber zu entscheiden. Gemeinsam wird beispielsweise darüber entschieden: „Wie richten wir unsere Werkstätten ein?“ oder „Worum geht es in unserem nächsten Projekt?“. Dadurch entwickeln Kinder Selbstbewusstsein und sie lernen, dass es sich lohnt, Verantwortung für sich selbst zu übernehmen.

Wir bringen jedem Kind Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten entgegen. Ein stärkenorientiertes Arbeiten fördert die Entwicklung der Kinder und lässt sie Resilienz fähig werden.

In Bezug auf Bindungs- und Beziehungsarbeit:



In unseren offenen Häusern verändern sich Beziehungen zwischen Kindern und den pädagogischen Fachkräften. Alle Kinder bekommen eine behutsame Eingewöhnung mit einem Mitarbeiter/In, zu dem die erste Bindung aufgebaut wird. Jedes Kind hat trotz alledem die Möglichkeit sich im Laufe der Zeit an anderen Mitarbeitern zu orientieren. Empathie und Wahrnehmung der kindlichen Bedürfnisse gehören in diesem Prozess dazu, um die Signale der Kinder richtig zu deuten.

Unsere Mitarbeiter schaffen mit den Kindern einen Rahmen, in dem sie sich sicher und wohl fühlen, der ihnen Orientierung gibt.

In Bezug auf Werkstatt:

Unsere Pädagogen sind für eine gut vorbereitete Umgebung und eine entspannte Atmosphäre verantwortlich, in der jedes Kind sich angenommen und wertgeschätzt fühlt. Sie begleitet die Kinder in ihren Aktivitäten und lässt sie dabei in ihrer Entwicklung nicht allein. In den Werkstätten sind sie verlässliche Vertrauenspersonen und Interaktions- und Dialogpartner der Kinder.

Unsere Pädagogen organisieren nicht den Tagesablauf der Kinder. Sie sind ihre Mentoren, Entwicklungsbegleiter und Lernpartner. Sie erleben und unterstützen die Kinder in ihrer Eigenaktivität und Kreativität.

In Bezug auf Projektarbeit:

Im Rahmen der Projektgestaltung übernimmt unser pädagogisches Fachpersonal ebenso eine forschende Haltung, wie die Kinder: „Ich bin mir sicher, wir werden es gemeinsam herausfinden.“ Unsere Projekte entstehen aus den Themen der Kinder. Um diese zu erkennen, sind unsere Pädagogen beobachtend und aufmerksam. Zur Verantwortung der Mitarbeiter gehört es, Bildungsprozesse der Kinder zu begleiten, aktiv mitzugestalten, Material anzubieten und bereit zu stellen, zu moderieren und den Horizont der Kinder durch Impulse zu erweitern. Dabei steht die Werteorientierung im Vordergrund. Gelebt wird ein demokratischer Umgangs- und Diskussionsstil, alle Ideen werden wertgeschätzt und Probleme in sozial und ökologisch verantwortlicher Weise gelöst. Projekte werden dokumentiert und evaluiert unter Einbeziehung aller Beteiligten.

Merkmale und Haltung unsere Pädagogen in der partizipativ-konstruktiven Bildungspraxis (Projektarbeit):

-      wertschätzend è Kinder aufmerksam beobachten, ihnen zuhören, Interessen und Themen aufgreifen

-      dialogisch è Gesprächsmethoden erweitern, auch nonverbale Methoden, um jüngere Kinder einzubeziehen

-      kompetenzorientiert è Klassiker-Themen der Kinder kennen, sich bewusst sein, dass Kinder Ziele haben

-      partizipativ è partizipativ-ko-konstruktives Vorgehen ist ein Wechselspiel zwischen Kindern und Pädagogen

-      forschend und fehlerfreundlich è Themen der Kinder aufgreifen, sich mit Kindern auf den Weg begeben und schauen, was kommt è Identifikation mit dem Projekt und dem Thema wirkt sich positiv auf die Kinder aus è Mut uns Freude im Umgang mit den verschiedenen Situationen, die Kinder einbringen

-      offen und flexibel è Offenheit für Fragen und Ideen der Kinder, für Projektgruppe, Zielsetzung, Methodeneinsatz, Ergebniserzielung und Projektdauer, Öffnung nach außen



In Bezug auf Spiel:

Unsere Mitarbeiter begleiten das freie Spiel der Kinder durch beobachten und reflektieren, durch anspielen oder mitspielen. Aus diesen Aktivitäten wird das weitere pädagogische Handeln abgeleitet. Auch im Spiel geben sie Hilfestellungen, beraten die Kinder und gehen mit ihnen gemeinsam auf Fehlersuche. Dabei wird den Kindern bei Bedarf verschiedene Lösungswege angeboten, wobei sie entscheiden, welchen sie ausprobieren wollen. Unsere Mitarbeiter drängen sich nicht ins Spiel der Kinder und würdigen ihre Werke.

Damit all dies gelingen kann, schaffen unsere Mitarbeiter Spielräume, in denen Kinder ausreichend Zeit für ihr ungestörtes Spiel zur Verfügung haben.

In Bezug auf Erziehungs- und Bildungspartnerschaft mit Eltern:

„Die Eltern sind die ersten und wichtigsten Bindungspartner ihres Kindes und damit die wichtigsten Partner der Kindertageseinrichtung […] bei der Bildung und Erziehung der Kinder.“ (Auszug BBP 2014, S. 49)

Uns als Träger ist es wichtig eine vertrauensvolle, respektvolle, wertschätzende und dialogbereite Beziehung mit den Eltern aufzubauen. Fühlen sich die Eltern in unserer Einrichtung gut aufgehoben, vermittelt das auch den Kindern Geborgenheit und Sicherheit.

Regelmäßig geben wir allen Eltern die Möglichkeit, sich mit dem pädagogischen Fachpersonal intensiv über die Bildungs- und Entwicklungsziele ihrer Kinder auszutauschen. Eltern können sich aktiv am Kitaleben beteiligen und Hospitationsmöglichkeiten in Anspruch nehmen. Unsere Mitarbeiter nehmen sich Zeit, unterstützen und begleiten Eltern bei ihren Ängsten und Sorgen.


Aktualisierung
des Artikels durch Zusammenarbeit mit Mandy Schmitz, Mai 2019

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