Was wir mit Zahlen alles machen können
Viele
Kinder können bereits in der Kita zählen. Wir Erzieher sollten aber
herausfinden, ob das Gezählte auswendig gelernt ist oder ob die Kinder wirklich
die Bedeutung der Zahlen kennen. Es ist also wichtig, dass wir die Augen
öffnen, wenn es um die Mathematik geht.
Ich
hatte im letzten Post von meinem Erlebnis zweier Brüder geschrieben. Ich weiß,
dass sie sehr gut zählen können, auch weit über der 10 hinaus. Als es aber nun
darum ging, die Kinder zu zählen, damit jedes Kind ein Eis bekommt,
funktionierte es nicht, dass sie auf die richtige Anzahl gekommen sind. Woran
liegt das nun? Könnte der Grund dafür sein, dass sie das Zählen auswendig
gelernt haben? Woran lag die Schwierigkeit, 12 Kinder abzuzählen, wenn sie doch
eigentlich bis 40 / 50 zählen können? Ähnlich verhält es sich mit den
geometrischen Formen. Fast alle kennen die Grundformen (Kreis, Dreieck,
Viereck), aber kaum jemand unterscheidet das Viereck zwischen Rechteck und
Quadrat.
Mathematik
begleitet uns im Alltag, ganz unbewusst. Das Interesse an Zahlen und Formen
kann sich weiter entwickeln, wenn wir den Kindern den passenden Raum dafür
bieten!
So
bin ich eines Tages mit einigen Kindern losgezogen, ausgerüstet mit
Fotoapparaten und wir haben beim Spazieren gehen alles fotografiert, was mit
Mathematik zu tun haben könnte (Verkehrszeichen in verschiedenen Formen, Nummern
an den Haustüren und Bussen, Mengen z.B. in welcher Reihe stehen mehr bzw.
weniger Einkaufswagen, Umgang mit Geld durch gemeinsames einkaufen etc.). All
das können wir auch in der Kita machen. Ich hatte vor einiger Zeit den Post: „Lernen
und die Bedeutsamkeit des Spiels“. Dort hatte ich euch gezeigt, was Kinder in
den einzelnen Funktionsräumen alles lernen können. Wenn Ihr ihn gelesen habt,
ist Euch sicherlich aufgefallen, wie viel Mathematik sich darin verbirgt.
Unabhängig von einer Matheecke!
Da
ich Naturwissenschaft bereits in der Kita als besonders wichtig empfinde, habe
ich dies vor einiger Zeit zu meinem Spezialgebiet gewählt und einiges
ausprobiert. Wichtig ist hierbei natürlich die Wasserwerkstatt. Das macht den
Kindern Spaß (sie lieben es) und sie lernen auf spielerische Art vieles über
unsere Naturgesetze und über die Mathematik.
Auch
eine speziell eingerichtete Matheecke ist von großer Bedeutung. Ich persönlich
arbeite sehr gerne mit den Materialien von Maria Montessori, da man sie mit den
Kindern gemeinsam selbst herstellen kann. Auch der Fröbelkasten zeigt immer
wieder eine positive Wirkung und wird von den Kindern gerne genutzt.
Damit
die Kinder erkennen, dass sie sich in der Welt der Zahlen und Formen befinden,
haben wir beim Einrichten der Matheecke zunächst weniger auf die Materialien
geschaut und dafür mehr auf den Wiedererkennungswert. Das bedeutet, wir haben
uns mit Zahlen und Formen auseinandergesetzt und diese an die Wände gemalt. Das
klingt vielleicht seltsam, aber es war der Wunsch der Kinder. Nachdem Würfel,
Zahlen und geometrische Formen an der Wand waren, gab es zunächst einen Tisch
mit 4 Stühlen und ein kleines Regal. Mehr nicht!
Wie
bereits erwähnt, mag ich die Montessori Materialien und ich habe Fotos davon
mitgebraucht, es den Kindern gezeigt und erklärt und sie haben entschieden,
welches Material wir davon anfertigen. Am Ende des Kitajahres war unser Regal
voll mit Materialien. Durch die Selbstgestaltung waren sie mächtig stolz darauf
und sind sehr sorgsam damit umgegangen. Sie haben selbständig damit gearbeitet
oder auch mit uns Erziehern gemeinsam.
Nun
möchte ich Euch ein Beispiel für ein Zahlenprojekt (1 – 10) zum Einstieg in die
Mathematik geben: