Mit dem Hochbeet den
Kreislauf der Natur „greifbar“ machen
Naturgemäß
lieben es Kinder, eigene Verantwortung zu übernehmen. Haben sie selbst Gemüse
oder Blumen angepflanzt und mühevoll gepflegt, entwickeln sie ein ganz neues
Verständnis für Lebensmittel oder die Natur. Nicht nur, dass der Verlauf der
Jahreszeiten für Kinder besser nachzuvollziehen ist, auch den Kreislauf der Natur
erfahren sie praxisnah: Wie entsteht aus einem Samen eine Pflanze? Was benötigt
sie dafür? Wann kann ich ernten? Viele Fragen, die mit dem kindgerechten Modell
„Hochbeet“ selbst erkundet werden können. Dabei lernen die Kinder
kontinuierlich, Verantwortung zu übernehmen und Pflichten zu erfüllen.
Ein
Hochbeet eignet sich gut für erste Gartenerfahrungen. Den Kreislauf von Wachsen
und Vergehen kann auf Augenhöhe miterlebt werden. Die Erfahrungen zeigen, dass
es in jeder Hinsicht förderlich für die Entwicklung von Kindern ist, wenn sie
sich um eigene Beete kümmern.
Der
pädagogische Wert eines Hochbeetes für Kinder reicht über das Verarbeiten von
Obst oder Gemüse hinaus. Es wird gemeinsam geerntet, geputzt, geschnitten und
zubereitet. Kinder entwickeln dabei eine gesunde Einstellung zu frischen
Nahrungsmitteln.
Durch
unser Pflanzfest lernen die Kinder Arbeitsschritte, die zum Anlegen eines
Hochbeets notwendig sind. Sie erhalten Einblicke in die Schichtung der Erde und
entdecken lebende Organismen im Boden. Sie unterscheiden zwischen „Dreck“ und
Erde und erfahren den Boden als lebenswichtige Ressource. Sie gewinnen
Einsichten in das Ökosystem Garten und erkennen Zusammenhänge und
Entwicklungen. Durch die Anlage und Pflege eines Hochbeetes erfahren Kinder
unmittelbar und ganzheitlich, wie Menschen, Tiere und Pflanzen in vielerlei
Abhängigkeiten und Wechselwirkungen miteinander leben.
Die
Aktion „Ein Hochbeet für die Kinder“ ist hauptsächlich im Bildungsbereich „Natur-Umwelt-Technik“
wiederzufinden. Eines unserer vier Elemente wird hierbei besonders
angesprochen. So erfahren sie durch das Hochbeet auf besonderer Art das Element
Erde. Schnell wird aber auch deutlich, dass der Samen für sein Wachstum
zusätzlich Sonne und Wasser benötigt. Der Samen muss in bestimmten Abständen
gegossen werden, die Erde darf jedoch nicht zu nass sein, da die Wurzeln sonst
faulen könnten und die Pflanze abstirbt. Die Pflanzen dürfen nicht zu dicht
gesät werden, da die Wurzeln Platz brauchen. Mit diesem Wissen und den
gemachten Beobachtungen erfahren Kinder, wie Naturkreisläufe funktionieren. Sie
erlangen Wissen über den Ursprung und die Wertschätzung der Lebensmittel.
Täglich
gehen die Kinder gemeinsam auf Entdeckungsreise, um zu schauen, ob der Samen
sprießt. Dies bietet Gelegenheiten, sich in der Natur zu bewegen. Die Bewegung
fließt, genauso wie die Ernährung, in den Bildungsbereich „Gesundheit“ rein.
Das gemeinsame Säen, Ernten und Verarbeiten bietet Anlässe, um über gesunde
Ernährung zu sprechen. Dies stärkt die Ernährungskompetenzen der Kinder.
Gespräche
zu den Kreisläufen in der Natur sind zentral für die Kommunikation. Gemeinsam
entdecken und erforschen die Kinder, wie unsere Nahrung in den Supermarkt bzw.
auf den Teller kommt.
All
diese Lernerfahrungen geben den Kindern Anlass, ihre eigenen Kompetenzen
einzubringen, zu erweitern und zu festigen.
Die
Kinder nehmen die Vielfalt von Natur und Umwelt differenziert wahr, wodurch ihr
eigenes Interesse wächst. Sie erfahren, welche Einflüsse ihr eigenes Zutun
beispielsweise durch das Gießen der Pflanzen bekommt.
Durch
das Einbringen ihrer eigenen Kompetenzen können sie anderen Kindern
Zusammenhänge und eigene Ideen zu Natur und Umwelt erklären. Sie übernehmen
gemeinsam Verantwortung, arbeiten im Team und üben sich in Geduld, da von heute
auf morgen keine sichtbaren Ergebnisse zu erwarten sind. Zu diesem Prozess
gehören Arbeitsteilung, Durchhaltevermögen und Kooperation.
Um
Erscheinungen differenziert wahrnehmen zu können, müssen die Kinder all ihre
Sinne einsetzen. Es kommt förmlich zu einer Explosion der Sinne durch das
Riechen, Fühlen und Schmecken. Werden diese Sinne gut genutzt, lernen Kinder
Begriffe über die Beschaffenheit der Natur zu bilden und zu verwenden. Sie
können Dinge aus der Natur nach Kategorien ordnen und systematisieren. Die
Kinder erkennen Zusammenhänge und entwickeln Fertigkeiten im Umgang mit Tieren
und Pflanzen.
Die Kinder übernehmen Verantwortung
für sich selbst, für andere Kinder und Erwachsene und auch für den Erhalt der
Natur!
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