Sonntag, 9. April 2017

Auch das Hochbeet gehört zur Ernährung


Mit dem Hochbeet den Kreislauf der Natur „greifbar“ machen




Naturgemäß lieben es Kinder, eigene Verantwortung zu übernehmen. Haben sie selbst Gemüse oder Blumen angepflanzt und mühevoll gepflegt, entwickeln sie ein ganz neues Verständnis für Lebensmittel oder die Natur. Nicht nur, dass der Verlauf der Jahreszeiten für Kinder besser nachzuvollziehen ist, auch den Kreislauf der Natur erfahren sie praxisnah: Wie entsteht aus einem Samen eine Pflanze? Was benötigt sie dafür? Wann kann ich ernten? Viele Fragen, die mit dem kindgerechten Modell „Hochbeet“ selbst erkundet werden können. Dabei lernen die Kinder kontinuierlich, Verantwortung zu übernehmen und Pflichten zu erfüllen.

Ein Hochbeet eignet sich gut für erste Gartenerfahrungen. Den Kreislauf von Wachsen und Vergehen kann auf Augenhöhe miterlebt werden. Die Erfahrungen zeigen, dass es in jeder Hinsicht förderlich für die Entwicklung von Kindern ist, wenn sie sich um eigene Beete kümmern.

Der pädagogische Wert eines Hochbeetes für Kinder reicht über das Verarbeiten von Obst oder Gemüse hinaus. Es wird gemeinsam geerntet, geputzt, geschnitten und zubereitet. Kinder entwickeln dabei eine gesunde Einstellung zu frischen Nahrungsmitteln.



Durch unser Pflanzfest lernen die Kinder Arbeitsschritte, die zum Anlegen eines Hochbeets notwendig sind. Sie erhalten Einblicke in die Schichtung der Erde und entdecken lebende Organismen im Boden. Sie unterscheiden zwischen „Dreck“ und Erde und erfahren den Boden als lebenswichtige Ressource. Sie gewinnen Einsichten in das Ökosystem Garten und erkennen Zusammenhänge und Entwicklungen. Durch die Anlage und Pflege eines Hochbeetes erfahren Kinder unmittelbar und ganzheitlich, wie Menschen, Tiere und Pflanzen in vielerlei Abhängigkeiten und Wechselwirkungen miteinander leben.

Die Aktion „Ein Hochbeet für die Kinder“ ist hauptsächlich im Bildungsbereich „Natur-Umwelt-Technik“ wiederzufinden. Eines unserer vier Elemente wird hierbei besonders angesprochen. So erfahren sie durch das Hochbeet auf besonderer Art das Element Erde. Schnell wird aber auch deutlich, dass der Samen für sein Wachstum zusätzlich Sonne und Wasser benötigt. Der Samen muss in bestimmten Abständen gegossen werden, die Erde darf jedoch nicht zu nass sein, da die Wurzeln sonst faulen könnten und die Pflanze abstirbt. Die Pflanzen dürfen nicht zu dicht gesät werden, da die Wurzeln Platz brauchen. Mit diesem Wissen und den gemachten Beobachtungen erfahren Kinder, wie Naturkreisläufe funktionieren. Sie erlangen Wissen über den Ursprung und die Wertschätzung der Lebensmittel.

Täglich gehen die Kinder gemeinsam auf Entdeckungsreise, um zu schauen, ob der Samen sprießt. Dies bietet Gelegenheiten, sich in der Natur zu bewegen. Die Bewegung fließt, genauso wie die Ernährung, in den Bildungsbereich „Gesundheit“ rein. Das gemeinsame Säen, Ernten und Verarbeiten bietet Anlässe, um über gesunde Ernährung zu sprechen. Dies stärkt die Ernährungskompetenzen der Kinder.

Gespräche zu den Kreisläufen in der Natur sind zentral für die Kommunikation. Gemeinsam entdecken und erforschen die Kinder, wie unsere Nahrung in den Supermarkt bzw. auf den Teller kommt.

All diese Lernerfahrungen geben den Kindern Anlass, ihre eigenen Kompetenzen einzubringen, zu erweitern und zu festigen.

Die Kinder nehmen die Vielfalt von Natur und Umwelt differenziert wahr, wodurch ihr eigenes Interesse wächst. Sie erfahren, welche Einflüsse ihr eigenes Zutun beispielsweise durch das Gießen der Pflanzen bekommt.

Durch das Einbringen ihrer eigenen Kompetenzen können sie anderen Kindern Zusammenhänge und eigene Ideen zu Natur und Umwelt erklären. Sie übernehmen gemeinsam Verantwortung, arbeiten im Team und üben sich in Geduld, da von heute auf morgen keine sichtbaren Ergebnisse zu erwarten sind. Zu diesem Prozess gehören Arbeitsteilung, Durchhaltevermögen und Kooperation.

Um Erscheinungen differenziert wahrnehmen zu können, müssen die Kinder all ihre Sinne einsetzen. Es kommt förmlich zu einer Explosion der Sinne durch das Riechen, Fühlen und Schmecken. Werden diese Sinne gut genutzt, lernen Kinder Begriffe über die Beschaffenheit der Natur zu bilden und zu verwenden. Sie können Dinge aus der Natur nach Kategorien ordnen und systematisieren. Die Kinder erkennen Zusammenhänge und entwickeln Fertigkeiten im Umgang mit Tieren und Pflanzen.



Die Kinder übernehmen Verantwortung für sich selbst, für andere Kinder und Erwachsene und auch für den Erhalt der Natur!

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