Samstag, 8. April 2017

Was Kinder mit Hilfe der Ernährungspyramide lernen


Unsere Ernährungspyramide im Restaurant

 
In der Praxis haben wir die Ernährungspyramide mit Fotos der Kinder bestückt!




Im Rahmen unseres Projektes „Ernährung“ begleitet uns die Ernährungspyramide täglich im Kitaalltag.

Die Weichen für einen gesunden Lebensstil werden in der Kindheit gestellt. Essgewohnheiten, die im Kindesalter erworben werden, prägen das Ernährungsverhalten oft ein Leben lang.

Die Ernährungspyramide ist wie eine Verkehrsampel, die jedem Kind bekannt ist, aufgebaut. So können die Kinder erkennen, welche Nahrungsmittel reichlich, mäßig oder sparsam verwendet werden sollten.

Unser Ziel ist es, den Kindern ein Bewusstsein zu vermitteln, dass alle Lebensmittel für unseren Körper bedeutsam sind, es dabei aber auf die richtige Menge ankommt. Wir wollen den Kindern einen eigenverantwortlichen Umgang mit Lebensmitteln nahe bringen. Die Kinder lernen die Vielfalt unserer Nahrungsmittel und die verschiedenen Lebensmittelgruppen kennen. Sie setzen sich mit den Inhaltsstoffen der Lebensmittel auseinander und können die Nahrungsmittel selbst in die Pyramide einsortieren. Mit diesen Kenntnissen können Kinder ihr aktuelles Essverhalten, ihr Essen selbst bewerten und ggf. Verbesserungen vornehmen. Für Kinder ist es wichtig, sich mit der eigenen Ernährung auseinander zu setzen. Was esse und trinke ich? Was mag ich besonders gerne und was mag ich gar nicht?

Die erlebnisorientierte Wissensvermittlung ist nachhaltiger als ein rein kognitives Konzept. Durch die Arbeit innerhalb des Projekts stellen die Kinder einen persönlichen Bezug zu gesundheitsfördernden Lebensmitteln her. Die Kinder werden spielerisch an das Thema herangeführt.

Täglich lassen sich die Kinder mit Teilen aus ihrer Brotdose oder dem Mittag fotografieren. Dabei entscheiden sich die Kinder bewusst, welches Nahrungsmittel sie dafür wählen. Am nächsten Tag besprechen wir, welche Inhaltsstoffe (Fette und Zucker) in dem Nahrungsmittel enthalten sind und das Kind auf dem Foto darf sich selbst auf das entsprechende Feld der Pyramide kleben. Während des Restaurantbesuches erfolgt zur Zeit ein reger Austausch über Lebensmittel. Immer wieder gehen Kinder auch während des Essens an die Pyramide und stellen Fragen über die einzelnen Bereiche. Dabei kam beispielsweise vor einigen Tagen die Frage auf, was der blaue Abschnitt der Pyramide bedeutet und warum Sport Teil der Ernährung ist. 20 Kinder haben Thesen aufgestellt und nach Antworten gesucht. Sie sind intensiv in den kommunikativen Austausch gegangen und haben viel miteinander und voneinander gelernt.

Wenn wir über Süßigkeiten und Eis sprechen, ist uns besonders wichtig, dass die Kinder erfahren, dass diese Nahrungsmittel nicht „schlecht“ sind. In der Kita gibt es freitags Eis. Dieses Ritual ist für Kinder wichtig und enthält eine soziale Komponente. Sie haben etwas Gemeinsames, worauf sie sich freuen.

Zu all dem, was die Kinder in der Praxis über Ernährung lernen, werden auch ihre Kompetenzen weiter gefördert.

Sie bringen ihre eigenen Ideen und Wünsche ein und kooperieren miteinander (Sozialkompetenz). Sie lernen neue Begriffe kennen und fragen nach deren Bedeutung (Sachkompetenz). Die Kinder lernen Nahrungsmittel in ihrer Vielfalt kennen und können sie unterscheiden. Sie gewinnen eine positive Einstellung zu einer gesundheitsförderlichen und ausgewogenen Ernährung (Ich-Kompetenz).

„Gesundheitserziehung hat die Aufgabe, die Kinder zu zielgerichtetem, gesundheitsorientierten Handeln zu befähigen. Sie sollen ihren individuellen Möglichkeiten entsprechend ihre Gesundheit erhalten oder wiedererlangen – und zwar aus eigenem Interesse als auch aus sozialer Verantwortung.“ (Hessischer Bildungsserver)

Im Rahmen unseres Projektes erlangen die Kinder Wissen im Bereich der Gesundheitsförderung und können dies in Handlungen und Erfahrungsräumen umsetzen.

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