Hallo
ihr Lieben,
ich
hatte gerade ein interessantes Telefonat mit einer Kollegin und dabei ist
wieder deutlich geworden, dass die Herangehensweise an die offene Arbeit sehr
unterschiedlich ist. Was ist nun der erste Schritt, um in die offene Arbeit zu
gehen? Das Einrichten der Funktionsräume oder das Überdenken der eigenen
Grundhaltung?
Aus
diesem Grund bekommt ihr nun einen weiteren Auszug aus meinem Artikel „Rolle
und Haltung der ErzieherIn von heute“.
Grundhaltung
(…)
Um
offene Arbeit leben zu können brauchen wir eine offene Grundhaltung. Das bedeutet,
ein Umdenken ist notwendig. Die offene Arbeit entsteht im Kopf und jeder, der
so arbeiten möchte, muss innerlich davon überzeugt sein. „…Das Verordnen der offenen Arbeit, durch den Träger beispielsweise,
stößt oft auf Widerstand der Mitarbeiter. Neue Haltungen, Einstellungen oder
Überzeugungen lassen sich nicht verordnen, sondern können nur durch
Ausprobieren, sich auf Neues einlassen und somit durch Sammeln neuer
Erfahrungen erworben werden…“ (Auszug aus der Mitarbeit am Brainstorming
von der Integrationserzieherin Sylvia P.)
(…)
Stolpersteine in Bezug
auf Regeln
Im
Kitaalltag gibt es natürlich auch in Bezug auf Regeln die gewissen Stolpersteine.
Ist die Anzahl der Regeln so groß, dass sie eher die Unsicherheiten der
Erzieher(innen) widerspiegeln, anstatt den Kindern als Orientierung zu dienen,
schränken wir ihren nötigen Spielraum ein. In den Abteilungsbesprechungen
werden oft Stunden damit verbracht, ein Gitter von Regeln und Verboten zu
erarbeiten, die dann eines Tages doch im Papierkorb landen, da sich die Kinder-
und Teamstruktur während der Erarbeitungszeit längst wieder verändert hat. Durch Verbote wird den Kindern aber die Freude
und Möglichkeiten neuer Erfahrungen genommen.
Partizipation
Ein
weiterer wichtiger Aspekt ist die Partizipation. Da dies ein sehr umfassendes
Thema ist, komme ich im Kapitel „Qualitätssicherung“ noch einmal gezielt darauf
zurück. Aber auch zur Haltung der Erzieherin gehört: „Demokratie leben und
lernen“. Es gibt verschiedene Formen über das Zusammenleben mit den Kindern in
der Kita. Es ist wichtig, mit den Kindern gemeinsam darüber zu entscheiden.
Gemeinsam wird beispielsweise darüber entschieden: „Wie richten wir die
Funktionsräume ein?“ oder „Worum geht es in unserem nächsten Projekt?“. Dadurch
entwickeln Kinder Selbstbewusstsein und sie lernen, dass es sich lohnt,
Verantwortung für sich selbst zu übernehmen. Ein weiteres Beispiel wäre auch
die Teilnahme am Morgenkreis. Gibt es in der Kita freiwillige Morgenkreise oder
müssen alle Kinder daran teilnehmen. Wenn ja … warum? Was ist mit der
Selbstbestimmung und dem Wahlrecht der Kinder? Für wen machen wir die
Morgenkreise? Für uns oder für die Kinder. Verpflichtende Morgenkreise und
Angebotspläne sind nicht die Muster der offenen Arbeit, sondern versteckte alte
Muster der Gruppenstruktur. Wir verplanen die Zeit der Kinder. Aber wer gibt
uns das Recht dazu?
(…)
Was
sagt ihr dazu? Könnt ihr mit meiner Meinung mitgehen? Habt ihr noch weitere
Aspekte, die euch durch den Kopf gehen?
Aktualisierung des Artikels durch Mandy Schmitz, Mai 2019
Aktualisierung des Artikels durch Mandy Schmitz, Mai 2019
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen